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Einbruch in die Wohlfühloase

Mein Einstieg in die Villa Patumbah ist sehr einfach. In einer ruhigen, mondlosen Winternacht ist ein leicht einsehbarer Zaun kein Hindernis für einen halbwegs sportlichen Menschen. Den vorderen Eingang kann ich nicht nehmen, weil einsehbar, Alarmanlage und zu einfach.

Ich gehe also ums Gebäude herum und sehe mir erst einmal den sehr schönen Park an. Ich überlege mir kurz, ob ich mir den Hamam ansehe, doch aus gesundem Menschenverstand lasse ich davon ab.

Die Eingangstür gibt etwas Arbeit, aber schlussendlich gelingt es mir, sie zu öffnen und ich komme in die Villa hinein.

Als erstes gehe ich hoch in den ersten Stock und der Anblick der beeindruckenden Glaskuppel verschlägt mir den Atem. Ich könnte geradezu poetisch werden, doch der ängstliche Nörgler in mir meldet sich und will weiter. Ich lasse also Vorsicht walten und löse mich von der Kuppel. Ich gehe die Treppe wieder runter und sehe mich in der alten Eingangshalle um.

Wenngleich schön anzusehen finde ich darin nicht allzu Interessantes. Der nächste Raum ist schon wesentlich ergiebiger. Stellen Sie sich einen kleinen Salon wie in den Englischen Landhäusern (siehe Downton Abbey) vor, minus die grossformatigen Ölbilder der Ahnen und der Landesgeschichte auf den Schlachtfeldern dieser Welt. Ich setze mich in den nächstgelegenen Ledersessel und schaue mich um. Ich frage mich, wie der Erbauer und seine Familie wohl so gewesen waren.

Yann Schmitz stieg als Stadtbeobachter des JULL für das Theaterprojekt «Alles in Allem» eines nachts in die Villa Patumbah ein. Rein hypothetisch versteht sich und keinesfalls zur Nachahmung empfohlen.



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