Kirche Wipkingen II
Leise summt ein Rauschen. Hall erzeugt geisterhafte Klänge. Holz und Deckenverzierungen, die Wochen gedauert haben müssen bis sie gemalt worden sind. Eine einzigartige Atmosphäre aus einer vergangenen Zeit. Die imposante Orgel sitzt im Raum weit oben. Wie eine Krone. Musik spielt zwar keine, doch würde sie ertönen, würden ihre Töne sämtlichen Raum hier einnehmen. Und der Hall würde jeden einzelnen Klang frei weiterlaufen lassen bis in die höchsten Höhen.
So lange.
So schön.
Fertig, aus und Amen. Hier findet kein Gottesdienst mehr statt sondern Partys. Es wird in die Tasten gegriffen ohne religiösen Hintergedanken. Vielleicht ist es ja die nötige Entwicklung, die bis anhin gefehlt hat. Wieder mehr Freude in die Kirche bringen. Ein Ort, an dem zu Zeiten, als noch mehr Menschen streng gläubig lebten, genau das war. Ein Ort an dem Menschen gerne Zeit verbrachten.
Also frage ich dich: «Willst du dieses Wochenende zu einer Party oder in die Kirche?»
Warum denn nicht gleich beides in einem. Denn jetzt muss umfunktioniert werden. Das Gebäude muss sich befreien von der Institution die, die Menschen so lange eingeschränkt und zurückgehalten hat. Befreit von all dem urtraditionellen und erzkonservativen Gedankengut. Lasst die Holzbänke beben und die Orgel ertönen. Wir sind endlich frei von dem, was früher war.
Endlich. Danke.
