Sofaul
Sofaul. Sofa-faul. So faul.
War aber gar nicht so faul, der – oder die, die wahrscheinlich tagtäglich herumschleicht und das an die Wände Zürichs sprayt.
Denkt wohl eher daran, wie Sofa-faul der faule Zürcher sein kann nach seinem acht-bis-zwölf-Stunden-Job. «Der faule Zürcher», der auch eine sie sein könnte.
So faul, dass er sich aufs Sofa schmeisst, sein Essen von einem fitten Velo-Kurier liefern lässt, vielleicht selbst einer ist und sich faul eine Netflix-Serie reinzieht. Und dann nochmal eine und nochmal eine. Bedacht, den ganzen Abend vor der Glotze zu hängen und um Mitternacht dann schlafen zu gehen. So faul, dass er es nicht mal zum Zähneputzen ins Bad schafft. So faul, dass er einfach mit den Kleidern auf dem Sofa faul einschläft. So faul, dass er am nächsten Morgen seine Augen kaum aufbringt. So faul, dass er den Chef anruft, er habe Bauchschmerzen, er komme später. So faul, dass er schliesslich gar nicht mehr bei der Arbeit auftaucht. So faul, dass er das eine Woche lang so durchzieht. So faul, dass sich die Pizzakartons stapeln und so faul, dass sie noch einige Wochen perfekt gestapelt in der Wohnung bleiben. So faul, dass er die Altkarton-Termine verpasst. So faul, dass er selten rausgeht.
Aber wenn er rausgeht und sieht, dass jemand seine Hauswand vollgesprayt hat, um ihm seine Faulheit bewusst zu machen, vergräbt er die Faulheit und übermalt das Graffiti.
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