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Zwei Schritte vor, einer zurück

Dem Drang einfach reinzulaufen widerstehen. Anstehen. Einer will durch die Schlange durchlaufen. Ein Schritt zurück, nein, geht ja nicht. Die hintere Markierung ist besetzt. Füsse zurück auf die Markierung. Kopf nach unten. Ja nicht niessen oder husten. Warten. Lange warten. Den Alkohol in die Hände sprühen. 60 Sekunden einmassieren. Es kann losgehen.

Vor mir eine Unterbrechung. Schritt zurück, nein geht ja nicht, weil ein Verkäufer das Regal auffüllt. Beide kurz erschrocken, sehen uns an. Laufe rundherum, wo grad niemand ist. Ich fasse zum Peterlistrauch. Er gefällt mir nicht. Der rechts ist besser. Oh, nein, jetzt hab’ ich den anderen ja schon angefasst. Kurz schlechtes Gewissen. Hoffe nur, ich bin gesund. Schnell die Abkürzung an die Kasse. Schon wieder. Eine Menschenschlange wie so überall. Warten. Lange warten. Bezahlen mit Karte.

Suche den Fotoautomaten, finde ihn nicht, weil beschäftigt damit Leuten auszuweichen. Weil irgendwie immer noch alles voller Leute ist. Endlich ausgewichen, endlich Automat gesichtet. Nächster Challenge: Touch-Screen bedienen. Obwohl ich jegliche Berührungen mit anderen meide. Darauf tippen, wo schon zehn Leute zuvor getippt haben. Augen und Finger auf den Bildschirm und durch.

Schritte zum Ausgang. Füsse auf Markierung. Füsse weiter Richtung Ausgang, nein, geht ja nicht, Schritt zurück und warten. Nur kurz warten, Alkohol in die Hände sprühen.

200 Schritte weiter nach Hause und keinen einzigen zurück.




Neus Züri

An den Wänden

Bärengasse

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